Für die Erfassung von Fachwissen gibt es hochkomplexe Dokumentationssysteme. Die Erfahrung zeigt aber, dass hier nur die sogenannten „harten Fakten“ gespeichert werden. Schwer fassbares, wie individuelles Wissen, Werte und Normen, die das Denken und Handeln von Menschen bestimmen, bleiben außen vor. Geschichten können hochkomplexe Sachverhalte prägnanter darstellen als analytische Datensammlungen. Sie erreichen Menschen auf emotionaler Ebene und helfen ihnen, Zusammenhänge zu erkennen.
In diesem Workshop soll vorrangig die Fähigkeit der Teilnehmenden zum spontanen Geschichtenerzählen trainiert werden. Einfache, lineare Erzählmuster sollen am Ende weiterentwickelt werden zu komplexen, mehrdimensionalen Erzähltechniken.
Wir befassen uns mit folgenden Fragestellungen:
- Wie erlangt man Zugang zur eigenen Fähigkeit zum Geschichtenerzählen?
- Wie arbeitet man mit dem Erwartungsrahmen?
- Wie findet man interessante Erzählstränge und verbindet sie miteinander?
- Was sind grundlegende „Plots“ und was nützen sie beim Erzählen?
- Gibt es grundlegende Erzählregeln?
- Wie setzt man sinnvolle Schnitte in einer Geschichte?
- Welche Figuren braucht die jeweilige Story?
- Wie arbeitet man mit Metaphern?
- Wie verankert man persönliches Wissen und Erfahrung in der Story?
Bezugspunkte für diese Arbeit sind dramaturgische Techniken, die Erzähltechniken von u.a. Keith Johnstone, Del Close, Christoph Vogeler und eigene Entwicklungen. Es wird nicht nur erzählt, sondern immer auch auf der Bühne ausagiert. Alle Konzepte werden in einer positiven und fröhlichen Atmosphäre erklärt, demonstriert und in spielerischer Weise eingeübt. Das Training erhöht die Kommunikationskompetenz und stärkt die aktive Handlungsfähigkeit der Teilnehmenden.